Durch den Fluss des Blutes im Gefäßsystem werden alle Gewebe, also unter anderem die Organe und Muskeln, unseres Körpers ernährt. Motor dieses Flusses ist da Herz. Bei einem erwachsenen Menschen pumpt es durchschnittlich fünf Liter Blut pro Minute durch den Körper. Bei körperlicher Anstrengung kann die Pumpleistung sogar bis auf über 30 Liter pro Minute ansteigen.
Das Gefäßsystem besteht aus Arterien, Arteriolen und Kapillaren, auch als Haargefäße bezeichnet, den Venen und dem Lymphsystem. Die Arterien transportieren über die großen Körperschlagadern das sauerstoffreiche Blut in alle Organe und versorgen das Gewebe mit allen lebenswichtigen Nährstoffen. Die Venen sammeln in ihrem kapillaren Abschnitt das verbrauchte, sauerstoffarme Blut ein und leiten es aus allen Regionen unseres Körpers in immer größere werdenden venösen Gefäßen zum Herz zurück. Von dort wird das Blut dann über die Lunge wieder mit Sauerstoff angereichert und wird dann über die linke Herzhälfte erneut in den Kreislauf gepumpt. Ein kleiner Teil, etwa 10 Prozent der in das Gewebe abgegebenen Flüssigkeit, wird mit Stoffwechselschlacken („größeren Eiweißen") versehen über die Lymphgefäße aus dem Gewebe abtransportiert. Diese Schlacken werden zum weiteren Abtransport in die große Körperhohlvene eingespeist.
Während für den Bluttransport in den Arterien das Herz als Pumpe funktioniert, müssen die Venen Schwerstarbeit leisten. Sie müssen das Blut entgegen der Schwerkraft von der tiefsten Stelle des Körpers bis hinaus zum Herz transportieren. Um dies zu bewältigen ist ein komplizierter Mechanismus notwendig.
Für eine optimale Funktion des Gefäßsystems ist es von großer Bedeutung, dass die Gefäße möglichst frei und elastisch sind, damit das Blut ungehindert alle Bereiche des Körpers erreichen kann. Je elastischer die Blutgefäße sind und je weniger sie durch Ablagerungen (z. B. Fette oder Eiweiße) an den Gefäßwänden eingeengt werden, desto besser kann das Blut fließen.